Seit mindestens 500 – 600 Millionen Jahren gibt es ein Immunsystem. Schon die ersten Vielzeller benötigten ihr Immunsystem um sich vor Schädlingen wie Pilzen, Giften, Bakterien und Viren zu schützen. Angepasst an die Evolution passten sich die Vielzeller auch mit der Entwicklung des Immunsystems an. Ein wichtiger Mechanismus ist dabei die Phagozytose, bei der sogenannte Fresszellen (Phagozyten) eingefallene Bakterien umschließen und in ihrem Inneren verdauen. Dabei hat das Immunsystem komplexe Mustererkennungsrezeptoren entwickelt, die auf den Phagozyten sitzen.
Die Phagozytose ist die Aufgabe des angeborenen Immunsystems.
Vor ungefähr 300 bis 400 Millionen Jahren hat sich zusätzlich das adaptive Immunsystem entwickelt. In diesem Immunsystem kann zwischen körpereigenen und körperfremden Strukturen unterschieden werden, außerdem verfügt es über ein Gedächtnis. Wenn das adaptive Immunsystem einen Erreger erkannt hat und Abwehrmechanismen dagegen entwickelt hat, kann es sich bei einem erneuten Kontakt erinnern und entsprechende Abwehrmechanismen wieder aufrufen. Dies spart dem Körper viel Zeit und so kann verhindert werden, dass sich die Erreger im Organismus schon sehr weit ausbreiten bevor der Abwehrmechanismus eintritt.
Die Hauptakteure dieses Immunsystems sind die T- und die B-Lymphozyten.
- · Die T-Lymphozyten reifen in der Thymusdrüse und lernen Erreger zu erkennen. Am aktivsten ist die Thymusdrüse bis zur Pubertät, danach nimmt ihre Leistungsfähigkeit.
- · Die B-Lymphozyten reifen im Knochenmark.
Die T -Lymphozyten erkennen Antigene, die auf Zelloberflächen präsentiert werden wohingegen die B-Lymphozyten Antigene aufspüren, die außerhalb von Zellen vorkommen, auch die B-Lymphozyten müssen erst durch Kontakt mit den Erregern deren Gefährlichkeit für den Organismus erkennen.
Ein weiterer wichtiger Faktor des Immunsystems ist das Mikrobiom. Es ist die Zusammensetzung der Bakterien hauptsächlich im Darm, aber auch als Schutzschild auf unserer Haut, den Schleimhäuten und an einigen anderen Stellen des Körpers.
Heute ist bekannt, dass das Immunsystem im Darm das größte Immunsystem des Körpers ist und sogar einen großen Einfluss auf das Gehirn hat.
Bedingt durch Umweltfaktoren, die Einnahme bestimmter Medikamente und die Ernährung mit veränderten Nahrungsmitteln und zu wenigen Faserstoffen verändert sich das Mikrobiom und kann seine Funktion als Immunsystem nicht mehr korrekt ausführen. Die Zusammensetzung des Mikrobioms verändert sich und unser immer weiter zunehmender Kontakt mit Desinfektionsmitteln verhindert einen permanenten leichten Kontakt mit Erregern, so dass das Immunsystem nicht ständig neue Impulse bekommt und das adaptive Immunsystem geschwächt wird.
Wenn das adaptive Immunsystem geschwächt ist, kann es geschehen, dass körpereigene und körperfremde Strukturen nicht mehr klar unterschieden werden können und sich so das Immunsystem gegen den Organismus wendet. Es entstehen sogenannte Autoimmunerkrankungen.
Wichtig ist es das Immunsystem zu stärken bevor durch ein geschwächtes Immunsystem eine Erkrankung entsteht, nicht richtig bekämpft wird (zum Beispiel eine verschleppte Erkältung) oder gar eine Autoimmunerkrankung entsteht.
Um das Immunsystem stabil und abwehrkräftig zu erhalten sind vor allen Dingen
- · genügend Sauerstoff
- · ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung
- · ausreichend Schlaf (ca. 8 Stunden pro Nacht)
notwendig.
Die Naturheilkunde bietet eine große Anzahl weiterer Möglichkeiten um das Immunsystem zu unterstützen und leistungsfähig zu erhalten.
Was Sie selbst für ein gutes Immunsystem tun können werde ich in den nächsten kurzen Newslettern schildern.
Rein schauen lohnt sich!